Die richtige Beleuchtung im eigenen Zuhause ist für viele eine Herausforderung.
„Wie beleuchte ich mein Wohnzimmer richtig?“
„Welches Licht ist gemütlich?“
„Wie viele Spots brauche ich?“
Diese Fragen oder ähnliche sind nicht selten, wenn es um die Lichtplanung geht.
So trägt doch die Beleuchtung wesentlich dazu bei, ob wir uns in einem Raum wohlfühlen oder nicht.
Eine Wohlfühlatmosphäre lässt sich mit ein paar einfachen Tricks kreieren.
Lies weiter, wenn du mehr über die verschiedenen Beleuchtungsarten wissen willst, was Lumen, Kelvin und co. bedeuten und welche die richtige Höhe für deine Leuchte ist.
Starten wir mit 3 Fakten über das Licht:
Vor allem das Tageslicht beeinflusst unsere Gesundheit wesentlich. Da Tageslicht in Innenräumen nur begrenzt verfügbar ist, sind wir auf künstliche Beleuchtung angewiesen.
Künstliche Beleuchtung kann Tageslicht niemals vollständig ersetzen. Dennoch ist es uns möglich, mit künstlichem Licht die Atmosphäre in Innenräumen bewusst zu gestalten. Die richtige Beleuchtung entscheidet mitunter, ob wir einen Raum als gemütlich oder unangenehm wahrnehmen.
Eine gute Beleuchtung wird nicht nur selbst gesehen. Sie sorgt dafür, dass alles in ihrer Umgebung besser gesehen wird.
Licht erzeugt unterschiedliche Stimmungen, lenkt ab oder hebt hervor. Die richtige Innenraumbeleuchtung rückt Bilder, Accessoires, Möbel oder architektonische Details ins rechte Licht.
Um zu verstehen, wie Licht in Räumen funktioniert, zeige ich dir 4 Beispiele:
1. Beispiel Atelier
Hier steht die funktionale Beleuchtung im Vordergrund. Die Lichtquelle ist deutlich erkennbar. Der Raum wirkt sachlich klar und bietet eine gute Orientierung.
2. Beispiel Schlafzimmer
Der Raum wirkt diffus und nebelig. Es ist keine klare Lichtquelle erkennbar. Aufgrund weniger Schatten verschwimmt der Raum.
3. Beispiel eine Bar
Der Raum wirkt dunkel. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, die Objekte im Raum erkennbar zu machen und die Struktur der Oberfläche hervorzuheben.
4. Beispiel ein Museum
Die Architektur wird aufgelöst. Es gibt keine sichtbaren Lichtquellen. Eine indirekte Beleuchtung setzt die Objekte in Szene.
Die vier Beispiele zeigen, wie unterschiedliche Beleuchtung die Stimmung verändert.
Je nach gewünschter Atmosphäre und Funktionalität muss das Licht anders geplant werden.
Bevor du deine Lichtplanung in Angriff nimmst, stelle dir folgende Fragen:
Zu welcher Tageszeit hältst du dich in dem Raum auf?
Welche Tätigkeiten übst du hier aus?
Welche Stellen im Zimmer willst du durch Licht hervorheben?
Welche Beleuchtungsart (hierzu gleich mehr) wird dort benötigt?
Diese Fragen helfen dir dein Lichtkonzept zu erstellen.
Nutzt du einen Raum zum Entspannen, sind andere Lichtquellen nötig als wenn du hier arbeitest.
Arbeitest du vorwiegend abends, brauchst du ein gutes Licht für deine Tätigkeit.
Die richtige Beleuchtung in Wohnräumen setzt sich aus mehreren Lichtquellen zusammen.
Je nach gewünschter Atmosphäre und Tätigkeit benötigst du unterschiedliche Beleuchtungsarten.
Die allgemeine Beleuchtung sorgt für eine Grundhelligkeit im Raum.
Sie wird dann gebraucht, wenn das Tageslicht nicht mehr ausreicht, die Umgebung vollständig wahrzunehmen.
Als Grundlicht eignet sich zum Beispiel eine Deckenlampe.
Das Nutzlicht ist zweckrational und kommt als Funktions- und Arbeitsbeleuchtung zum Einsatz. Es dient rein zum Wahrnehmen und Ausführen einer speziellen Tätigkeit.
Man verwendet dazu direktes Licht, bei dem der Lichtkegel auf eine spezielle Stelle gerichtet und reduziert wird.
Typische Beispiele für eine funktionelle Beleuchtung sind Küchen- und Arbeitsleuchten, Leselampen oder auch Wegweiser.
Mein Tipp:
1. Gib jeder Tätigkeit ihr eigenes Licht
2. Beleuchte nur das Nötigste
3. Beleuchte Arbeitsflächen, NICHT Räume
Durch eine gezielte Beleuchtung entstehen Schatten. Räume lassen sich so bewusst gestalten und z.Bsp. dunkle Ecken weiter erscheinen.
Spots, Strahler und Akzentlichter (sogenannte Punktbeleuchtungen) akzentuieren Bilder, Objekte oder Bücherregale.
Mein Tipp: Überfluss führt zu Überdruss!
Je weniger ein Licht zu beleuchten hat, umso mehr zieht es sich zurück und es stellt sich eine wohlige Atmosphäre ein.
Eine Ausnahme gilt nur bei festlicher, repräsentativer Beleuchtung. Hier gilt „mehr ist mehr“.
Eine Atmosphäre ist ein Naturphänomen, welches ungeplant und überraschend eintritt. Daraus lässt sich schließen, dass eine Atmosphäre nie geplant, nur gestimmt werden kann. Stimmung ist eine Sinneswahrnehmung wie Wärme, Bewegung oder Geruch.
Dimmbare Lampen, Lichterketten, Kerzen oder offenes Feuer können durch ihr Licht eine angenehme Atmosphäre erzeugen.
Mein Tipp: Je diskreter künstliches Licht (vor allem funktionelle und ästhetische Beleuchtung) eingesetzt wird, umso sicherer stellt sich Atmosphäre ein. Es kann sich etwas von selbst durch Zufall entwickeln.
Ein gelungenes Lichtkonzept besteht aus verschiedenen Beleuchtungsarten und Lichtquellen. Diese werden je nach Situation unterschiedlich eingesetzt.
Hier siehst du ein Lichtkonzept für einen Wohn- Essbereich mit offener Küche:
Eine allgemeine Beleuchtung in Form einer Deckenlampe.
Ein funktionelles Licht über dem Esstisch.
Bei Bedarf eine Lese- und Fernsehlampe im Wohnbereich.
Ästhetische Beleuchtung in Form von Akzentlichter, welche besondere Objekte im Raum in Szene setzen.
Kerzen oder ein Kamin runden das Lichtkonzept ab und erzeugen eine besondere Atmosphäre.
Mein Tipp: Ein richtig ausgerichteter Lichtkegel ist besonders am Abend genauso effektiv wie eine Akzentwand, um Abtrennung und Räumlichkeit zu schaffen. Genauso lässt eine Punktbeleuchtung in dunklen Ecken den Raum größer wirken.
Generell gilt: hängt die Leuchte zu hoch, blendet das Licht und ist in den Augen unangenehm. Hängt die Leuchte zu niedrig, stoßt du dir den Kopf.
Verwende bei hohen Decken Pendelleuchten, welche 30 bis 40 cm über den Türrahmen hängen. Beachte auch einen Sicherheitsabstand zum Öffnungsradius der Tür.
Mein Tipp: Eine nach unten geöffnete Hängeleuchte blendet. Das Licht sollte nach unten hin durch den Lampenschirm gefiltert werden.
Bei normaler Deckenhöhe (2,50m) passt am besten eine flache Leuchte, die an der Decke montiert wird.
In einem länglichen Raum (wie z.Bsp. der Flur) empfehlen sich mehrere Lichtquellen hintereinander.
Richte das Licht an die Wände. So erscheint der Raum breiter.
Verwende ein Modell mit Blendschutz oder einen Schirm, der das nach unten gerichtete Licht filtert, damit es nicht blendet.
Platziere die Leuchte so, dass der gesamte Tisch ausgeleuchtet ist.
Reicht der Lichtkegel nicht für den gesamten Tisch, verwende mehrere Lampen. Der Abstand zwischen den Lampen sollte 1,5 ✗ die Breite des Lampenschirms betragen.
Achte darauf, dass die Lampen nicht blenden und die Sicht versperren. Am besten gelingt das, wenn die Lampe 50 bis 60 cm über der Tischplatte hängt, abhängig vom Lampenkorpus und Größe der Bewohner.
Mein Tipp: Verwende für dein Lichtkonzept unterschiedliche Lampenhöhen im Raum (oben - Mitte - unten) bzw. richte den Lichtstrahl unterschiedlich aus. So schaffst du ein gute Helligkeit im Raum, die je nach Situation variiert. Dein Zuhause wird dadurch besonders wohnlich.
Verglaste Rahmen reflektieren das Licht auf unangenehme Weise und erzeugen Spiegelungen. Dies verhinderst du, indem du das Licht seitlich platzierst, anstatt das Bild von vorne anzuleuchten.
Mein Tipp: Vermeide Bilder hinter Glas gegenüber von funkelnden Kronleuchtern oder Fenstern aufzuhängen. Dies erzeugt störende Spiegelungen.
Lampe und Leuchtmittel bezeichnen dasselbe. Das Leuchtmittel ist das, was wir in die Fassung drehen - zum Beispiel Glühbirne, Energiesparlampe oder LED- Lampe.
Eine Leuchte ist die komplette Vorrichtung. Dazu gehört die Lampe oder das Leuchtmittel plus die Fassung, das Gehäuse, das Kabel, der Lampenschirm und alles, was das jeweilige Produkt noch an sich hat.
Lumen (lm) zeigt, wie viel Licht ein Leuchtmittel abgibt.
Je höher die Lumenanzahl, desto stärker bzw. heller das Licht.
Die Helligkeit (Lumen) richtet sich nach deinen Bedürfnissen und Aktivitäten. Beim Kochen oder Arbeiten wird mehr Licht benötigt als im Schlafzimmer.
Für eine gute Helligkeit in den Räumen gelten folgende Richtwerte:
Küche, Bad und Arbeitszimmer: 250 - 300 Lumen pro Quadratmeter (lm/m2)
Schlaf-, Wohn- und Kinderzimmer: 100 - 150 lm/m2
Flur: 100 - 150 Lumen lm/m2
Beispiel: Für ein 30 Quadratmeter großes Wohnzimmer benötigt man 4.200 Lumen (30 qm x 140 lm = 4.200 lm), um es angenehm auszuleuchten.
Die Farbtemperatur des Lichts wird in Kelvin gemessen. Sie gibt Aufschluss darüber, wie warm oder kalt ein Licht wahrgenommen wird.
Eine Lampe mit einer niedrigen Kelvin-Zahl spendet warmweißes Licht. Je höher der Kelvin-Wert, desto kühler ist die Lichtwirkung - ähnlich des natürlichen Lichts im Verlauf des Tages.
Als wohnlich und behaglich empfinden wir warmweißes Licht unter 3.300 Kelvin. Neutralweißes Licht zwischen 3.300 und 5.300 Kelvin erinnert an das typische Bürolicht. Tageslichtweiß fängt bei 5.300 Kelvin an und wird vorwiegend in Fabrikshallen und im Shopdesign eingesetzt.
Der Farbwiedergabeindex (Ra Wert) beschreibt, wie originalgetreu die Farben der Umgebung im Licht wiedergegeben werden. Je höher der Ra Wert umso besser ist die Farbwiedergabe.
Der Farbwiedergabeindex ist unabhängig von der Farbtemperatur (Kelvin) und liegt zwischen 0 und 100.
Als Richtwert gilt die Glühlampe mit Ra 100, welche ein vollwertiges Lichtspektrum mit allen Farbanteilen, vergleichbar dem Sonnenlicht, aufweist.
Energiesparlampen und LED-Lampen besitzen nicht ganz dieselbe Lichtqualität wie eine Glühbirne. Ein Farbwiedergabeindex ab Ra 90 kommt einer originalgetreuen Farbwiedergabe nahe. Darunter kann es zu verfälschten Farbtönen kommen.
Verwende zu durchsichtigen Schirmen Leuchtmittel mit klarem Glas (klar zu klar).
Mein Tipp: Mit einem eingebauten Dimmer lässt sich das Licht für dämpfen und ein behagliches Wohngefühl erzeugen.
Matte Lampen funktionieren hingegen in den meisten Leuchten. Das Licht wird durch das milchige Glas gleichmäßig verteilt.
Kopfverspiegelte Lampen eignen sich gut in offenen Leuchten. Das Licht wird seitlich reflektiert und strahlt nicht direkt nach unten.
1. Sieh dir Fotos der Leuchte in eingerichteter Umgebung an.
So erkennst du, wie das Licht verbreitet wird und der Schatteneffekt ist. BESSER: probiere die Leuchte zu Hause aus!
2. Je dunkler der Lampenschirm, umso mehr Licht wird absorbiert.
Ist die Innenseite weiß bezogen, wird das Licht von dieser Fläche reflektiert und weniger von der Außenfarbe beeinflusst.
3. Ein gemusterter oder perforierter Lampenschirm verbreitet ein ungleichmäßiges Licht.
Dadurch erhältst du Schatteneffekte und Lichtspiele.
4. Ein farbiger Lampenschirm verbreitet farbiges Licht.
Ein roter Lampenschirm taucht das Zimmer in rotes Licht.
Das Tageslicht und die richtige künstliche Beleuchtung bestimmen mitunter, ob wir uns auf Anhieb in einem Raum wohlfühlen.
Kleine Veränderungen in der Beleuchtung können eine große Wirkung erzielen.
Auch wenn für eine vollständige Lichtgebung im Raum mehrere Lampen benötigt werden, gilt:
so wenig Lampen wie möglich, so viel Licht wie nötig. Es kommt auf die richtige Wirkung an!
Sollte es mit deinem Beleuchtungskonzept dennoch nicht richtig klappen, schreib mir unter office@jf-interiors.at
Ich freue mich, dich kennenzulernen und helfe dir gerne!
Ich zeige dir, wie du Stil, Identität und Persönlichkeit in deine Wohnräume bringst.
Gemeinsam kreieren wir ein Zuhause, das sich lebendig anfühlt und voller sinnlicher Abenteuer steckt.
Schreib mir unter office@jf-interiors.at In einem kostenfreien unverbindlichen Erstgespräch, finden wir gemeinsam heraus, was fehlt und wie ich dir dabei helfen kann.
Ich freue mich dich kennenzulernen!
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